Trinkwasserinstallationen
Gefahrenquellen minimieren, bestmögliche Trinkwasserqualität gewährleisten
Die Instandhaltung von Trinkwasserinstallationen spielt eine entscheidende Rolle für die Sicherstellung einer hygienisch einwandfreien Trinkwasserversorgung. Mit der Einführung der aktuellen Trinkwasserverordnung (kurz: TrinkwV) sind verschärfte Anforderungen und Regularien in Kraft getreten, die eine umfassende Überprüfung und Wartung von Trinkwasseranlagen erfordern.
Die kürzlich novellierte TrinkwV legt einen besonderen Fokus auf die Instandhaltung von Trinkwasserinstallationen. Ziel ist es, mögliche Gefahrenquellen zu minimieren und die bestmögliche Trinkwasserqualität zu gewährleisten.
Ein zentraler Punkt der novellierten TrinkwV ist die verstärkte Berücksichtigung des Legionellenproblems, das in Trinkwasseranlagen ein Risiko für die Gesundheit sein kann. Die regelmäßige Überprüfung und gegebenenfalls die Sanierung von Trinkwasseranlagen sind deshalb von großer Bedeutung. Dies betrifft vor allem Gebäude mit größeren Warmwasserspeichern, beispielsweise Wohnanlagen, Hotels, Schwimmbäder, Kindergärten, Seniorenwohnheime oder Krankenhäuser. Ebenso zu einem Legionellenbefall führen können Leerstände und Trinkwasserleitungen, die nicht regelmäßig durchspült werden (spätestens alle 72 Stunden), sowie zu niedrige Temperaturen im Warmwasser und ein fehlender hydraulischer Abgleich der Zirkulationsleitungen.
Die Instandhaltung von Trinkwasserinstallationen gemäß der TrinkwV 2023 erfordert eine systematische Vorgehensweise. Dazu gehört zuerst die regelmäßige Inspektion aller relevanten Komponenten, angefangen bei den Trinkwasserleitungen über die Warmwasserspeicher, Warmwassertemperaturen, Isolierung der Kaltwasser- und Warmwasserleitungen bis hin zu Sicherheits-, Regulier- und Absperrarmaturen sowie der Filteranlagen. Vor allem ältere Anlagen bedürfen einer intensiveren Überprüfung, da sich im Laufe der Zeit Ablagerungen und Verunreinigungen bilden können.
Pflicht zur lückenlosen Dokumentation
Um den Anforderungen der TrinkwV gerecht zu werden, ist eine genaue Dokumentation aller durchgeführten Maßnahmen unerlässlich. Dies umfasst nicht nur Inspektionsprotokolle, sondern auch Wartungs- und Reinigungspläne. Die lückenlose Dokumentation (Wartungsbuch nach DIN EN 806-5 für Trinkwasseranlagen) dient nicht nur der Erfüllung gesetzlicher Vorgaben, sondern bildet auch eine wichtige Grundlage für die Gewährleistung der Trinkwasserqualität.
Zudem wichtig ist die Schulung des Personals. Besonders Hausmeister und sonstiges technisches Personal sollten über das notwendige Fachwissen verfügen, um potenzielle Gefahren früh zu erkennen und Maßnahmen einzuleiten. Schulungen sollten regelmäßig wiederholt werden, um sicherzustellen, dass das Personal stets auf dem aktuellen Stand von Technik und Gesetzgebung ist.
Neben dem Legionellenproblem sind auch andere Aspekte bei der Instandhaltung von Trinkwasserinstallationen zu beachten. Dazu gehört beispielsweise die regelmäßige Überprüfung der Wasserqualität auf Verunreinigungen wie Schwermetalle sowie Mikrobiologie. Dabei sind auch die Vorgaben der TrinkwV zu beachten, die Grenzwerte für verschiedene Stoffe festlegt.
Die Wartung von Filteranlagen spielt eine zentrale Rolle, um eine effiziente Entfernung von Verunreinigungen sicherzustellen. Verstopfte Filter können nicht nur die Leistungsfähigkeit der Anlage beeinträchtigen, sondern auch zu einer Vermehrung von Keimen führen. Deshalb sind eine regelmäßige Reinigung und gegebenenfalls der Austausch von Filtern unerlässlich.
Die aktuelle TrinkwV legt zudem Wert auf eine nachhaltige Nutzung von Trinkwasser. Dies schließt auch den sparsamen Umgang mit Wasserressourcen ein. Daher sollten bei der Instandhaltung von Trinkwasserinstallationen auch Maßnahmen zur Optimierung des Wasserverbrauchs erwogen werden.
Überdies bedeutsam ist die Zusammenarbeit mit qualifizierten Fachbetrieben. Besonders bei komplexen Anlagen oder größeren Sanierungsmaßnahmen ist die Expertise von Fachleuten gefragt. Diese können nicht nur die notwendigen Inspektionen durchführen, sondern auch bei der Planung und falls erforderlich bei den Sanierungsmaßnahmen, den thermischen oder chemischen Desinfektionsmaßnahmen, beratend zur Seite stehen (siehe DVGW W 551-3).
Mit der aktuellen TrinkwV hat die Instandhaltung von Trinkwasserinstallationen eine hohe Bedeutung erlangt. Die regelmäßige Überprüfung, Dokumentation und gegebenenfalls Sanierung von Anlagen sind entscheidende Schritte, um eine sichere und hygienisch einwandfreie Trinkwasserversorgung zu gewährleisten. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben ist nicht nur aus rechtlichen Gründen wichtig, sondern vor allem im Sinne des Gesundheitsschutzes für die Endverbraucher, denn Trinkwasser ist unser kostbarstes und wichtigstes Lebensmittel!
Peter Schmid
Das Dienstleistungsangebot der DIWA GRUPPE umfasst über die DIWA Analytik deutschlandweit alle geforderten Einzelleistungen der rechtskonformen Abwicklung der Trinkwasserverordnung. Im Rahmen der DIWA Dekontamination bieten wir über die DIWA Hygiene | Technik | Wartung GmbH alle notwendigen Sofort- und Sanierungsmaßnahmen nach Vorgaben und Empfehlungen der TrinkwV 2001 / 2012 / 2023 / UBA / DVGW.
DIWA Gruppe
Sebastian-Tiefenthaler-Str. 14
83101 Rohrdorf
Bildquelle: istock (614012030)