2024: Ein durchwachsenes Jahr
Liebe Mitglieder,
ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, wenn Sie als Verwalter auf das zu Ende gehende Jahr zurückblicken. Für mich war es ein durchwachsenes Jahr, denn das von vielen prophezeite Chaos durch die zum 1. Januar 2024 in Kraft getretene Novelle des Gebäudeenergiegesetzes ist eingetreten: Privilegierung von Heizungstechnik, die sich nicht für jedes Wohnhaus eignet, Fristen, die Wohnungseigentümergemeinschaften kaum einhalten können, Fördermittel, die plötzlich nicht mehr abrufbar sind, und Vertreter der dafür verantwortlichen Koalition, die nur ratlos mit den Schultern zucken. All das war fast schon symptomatisch für die Politik der 20. Legislaturperiode, die sich nun vorzeitig ihrem Ende neigt. Wir lassen im Schwerpunktthema dieser Ausgabe die Ereignisse der letzten Wochen und Monate Revue passieren und ziehen eine Bilanz des Regierungshandelns. Sie fällt, da verrate ich kein Geheimnis, nicht sehr schmeichelhaft aus.
Als Verwalter sind wir jedoch Herausforderungen gewohnt und machen das Beste daraus. Wir packen konstruktiv an, auch wenn uns wegen der vielen neuen gesetzlichen Bestimmungen schnell einmal schwindlig werden kann. Da sind wir schon beim Thema E-Rechnung, auf das wir Sie in dieser Ausgabe hinweisen wollen. Haben Sie bedacht, dass sich im nächsten Jahr neue Regeln für die Rechnungsstellung anbahnen? Gleichermaßen von Bedeutung sind auch andere, vermeintlich unwichtige, aber immer wiederkehrende Fragen wie die Verkehrssicherungspflicht oder der Schutz des Wohnungseigentums vor Schädlingen. Auch dazu haben wir mit Experten und Praktikern gesprochen und diese gebeten, für diese Ausgabe Beiträge zu verfassen. Schließlich das große Feld der Ausbildung, die dringend reformiert werden muss und über die wir deshalb in einer verbandsinternen Arbeitsgruppe intensiv beraten. Ich bin Martina Schinke und Martin Metzger sehr dankbar, dass sie mit dem Lehrgang Ausbildung Plus schon seit Jahren wichtige Akzente für den Branchennachwuchs und Quereinsteiger setzen. Wie gut das jüngst wieder gelungen ist, können Sie in diesem Heft nachlesen.
Vom Fachkräftemangel über die Digitalisierung bis zur energetischen Gebäudesanierung, um 2045 die Klimaziele zu erreichen – das Aufgabenspektrum eines Verwalters ist vielfältiger und deutlich anspruchsvoller, als von der Öffentlichkeit gemeinhin angenommen wird. Für uns als Verband ist das Ansporn, auch im neuen Jahr für die professionellen WEG- und Mieterverwalter wieder aktiv zu werden und uns in die politischen Debatten einzumischen. Das gilt gerade mit Blick auf die Bundestagswahl am 23. Februar 2025. Dabei setzen wir auch auf Ihre Anregungen und Ideen als Mitglied, um die Branche voranzubringen. Lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft gestalten!
Ihr
Thomas Meier
Präsident des BVI Bundesfachverbands der Immobilienverwalter e.V.