Policen für Wohnungseigentümergemeinschaften
Finanzielle Stabilität der Gemeinschaft schützen!
Wohnungseigentümergemeinschaften stehen vor der wichtigen Aufgabe, ihren Besitz und die Gemeinschaft effektiv gegen Risiken abzusichern. Als Experte für den Versicherungsschutz in der Immobilienwirtschaft werfen wir einen Blick auf die aus unserer Sicht relevanten Versicherungspolicen und Maßnahmen.
Eine Gebäudeversicherung ist Grundlage jeder Absicherung für Gemeinschaften der Wohnungseigentümer (GdWE). Sie deckt Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel. Wichtige Grundlage ist der Wert der Immobilie. Daraus ergibt sich die Versicherungssumme, die korrekt und aktuell sein sollte. Um eine Unterversicherung zu vermeiden, ist eine Unterversicherungsverzichtsklausel zu empfehlen. Im Schadenfall entfällt dann die Prüfung auf Unterversicherung durch den Versicherer.
Bauliche Veränderungen, neue Haustechnik und vieles mehr können eine Anpassung der Versicherungssumme ebenfalls notwendig machen. Sind Veränderungen geplant, ist zudem eine weitergehende Prüfung zu empfehlen. Die zentrale Frage: Was ist wie und unter welchen Umständen versichert?
Elementarrisikoschutz ein Muss
Die Elementarrisiken Überschwemmung, Hochwasser, Starkregen, Hagel, Sturm, Erdbeben, Lawinen, Schneedruck und Vulkanausbrüche sollten bei der Wohngebäudeversicherung direkt eingeschlossen werden. Der Einschluss nach einem Schadenfall ist meist nur schwer möglich oder der Versicherungsschutz wird verhältnismäßig teuer.
Es gibt immer wieder Überlegungen, die Elementarschadenversicherung zu einer Pflichtversicherung zu machen. Auch zu einer grundsätzlichen Angebotspflicht gibt es Überlegungen, aber mit Entscheidungsfreiheit der Kundschaft. Andere sprechen sich für ein kollektives Pflichtsystem aus, finanziert über einen Zuschlag auf die Grundsteuer. Ob verpflichtende Lösung oder freiwillige Angebote und Prävention – der Elementarrisikoschutz sollte Bestandteil einer Wohngebäudeversicherung sein.
Prävention, Sanierung und Bagatellschäden
Prävention und das Vermeiden von Sanierungsrückständen spielen eine immer wichtigere Rolle. Wer nachweislich das Gebäude in Schuss hält, hat vor allem dann oft bessere Karten, wenn sich größere Schäden ereignen. Ein deutlicher Anstieg der Versicherungsprämie oder die Kündigung durch den Versicherer lässt sich damit womöglich vermeiden. Je nach Größe der Immobilie, der Anzahl der Einheiten und der Schadenhöhe kann es auch sinnvoll sein, Bagatellschäden selbst zu tragen – und die Schadenquote des Vertrags nicht unnötig zu belasten.
Gemeinschaftseigentum und mögliche Ansprüche Dritter
Eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung ist für jede GdWE essenziell, da sie für Schäden haftet, die Dritten auf dem Gemeinschaftseigentum entstehen. Wir sprechen hier von Personen-, Sach- und Vermögensschäden. Dazu zählen beispielsweise Stürze einer Person auf vereisten Wegen, herabfallende Dachziegel auf Autos oder aber nachweislicher Verdienstausfall eines Unternehmers, der einen Personenschaden erlitten hat. Für jeden Schadenfall sollte eine ausreichend hohe Versicherungssumme vereinbart werden. 10 Millionen Euro pauschal pro Schadenereignis sind das Minimum.
Gewässerschadenhaftpflichtversicherung oder Öltank
Bei der Nutzung eines Heizöltanks ist eine Gewässerschadenhaftpflichtversicherung zwingend erforderlich. Denn das mit dem Heizöl verbundene Risiko einer Umweltverschmutzung ist enorm. Ein Tropfen Heizöl kann bis zu 1.000 Liter Wasser kontaminieren. Kommt es zu einem Schadenfall – zum Beispiel durch ein Starkregenereignis und Austritt von Öl –, wird die Gemeinschaft auf Basis der gesetzlichen Bestimmungen für Schäden an Gewässern und Umwelt zur Rechenschaft gezogen. Die Versicherungssumme sollte mindestens 10 Millionen Euro für Personen-, Sach- und Vermögensschäden betragen. Gut zu wissen: Werden durch das Heizöl die eigene Bodenplatte und das darunterliegende Erdreich verseucht, kann der eigene Schaden zusätzlich abgesichert werden.
Schutz von Privatvermögen sicherstellen
Für die Mitglieder eines Verwaltungsbeirats ist die Beiratshaftpflichtversicherung ein Muss. Ohne entsprechenden Versicherungsschutz haften Beiratsmitglieder mit ihrem Privatvermögen. Die Beiratshaftpflicht bietet Sicherheit bei einer fehlerhaften Ausführung aller unterstützenden Tätigkeiten des Beirats und seiner Mitglieder. Zu den Tätigkeiten gehören zum Beispiel das Einholen von Angeboten, die Auswahl von Handwerkern und die Prüfung von Kostenvoranschlägen und Rechnungslegungen. Je Schadenfall sollten mindestens 100.000 Euro zur Verfügung stehen.
Versicherungsschutz regelmäßig überprüfen
Die oben genannten Versicherungen bieten einen soliden Schutz für die GdWE. Weitere Versicherungen wie die Hausgeldausfallversicherung oder eine Rechtsschutzversicherung sind nicht zwangsläufig erforderlich. Das sollte aber stets mit einem Experten ermittelt werden. Ratsam ist es, regelmäßig den Versicherungsschutz zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, um auf aktuelle Entwicklungen und Veränderungen reagieren zu können.
Kontakt
Daniel Wingenbach
Daniel Wingenbach ist Mitglied der Geschäftsführung bei der BEST GRUPPE. Wingenbach hat umfangreiche Erfahrung in der Versicherungswirtschaft mit Fokus auf Lösungen für die Immobilienwirtschaft. Er berät Verwaltungsunternehmen zu Managementthemen und engagiert sich als Dozent am Europäischen Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) in Bochum.
Die BEST GRUPPE ist ein auf die Immobilienwirtschaft spezialisierter Versicherungsmakler. Das Unternehmen zeichnet sich durch in Preis und Leistung attraktive, teils marktführende Lösungen aus. Digitale und transparente Prozesse sowie umfassende Schadenregulierung runden das Leistungsspektrum ab.
Best Gruppe