„Die Hausverwaltungsbranche steht vor einer digitalen Transformation“
Spannende Jahre liegen vor uns. Die Immobilienverwaltungsbranche wird sich rapide verändern. Befeuert von technologischen Innovationen und damit völlig neuen Möglichkeiten in einem vom demografischen Wandel stark betroffenen Berufsfeld werden wir den Veränderungen „live und in Farbe“ zusehen können.
Dieser Wandel kann verunsichern, vielleicht sogar entmutigen. Er kann aber auch als das begriffen werden, was er auch ist, eine große Chance. Mehr noch: Es gab nie eine bessere Zeit, um Immobilienverwalter zu sein.
Steigende Anforderungen an Verwalter
Seit der WEG-Rechtsreform von 2020 hat sich die Rolle des Hausverwalters drastisch verändert. Der Verwalter ist nun auch laut Gesetz das Organ der Gemeinschaft der Wohnungseigentümer (GdWE) und in seiner Rolle eher einem Geschäftsführer einer GmbH vergleichbar. Diese veränderte Rolle wird in den nächsten Jahren auch praktische Auswirkungen für Immobilienverwalter haben, zum Beispiel in Anfechtungsverfahren oder in der neuen weitreichenden Entscheidungskompetenz. Zudem werden sicherlich auch viele neue Gesetze den Verwalter in der Umsetzung betreffen, zum Beispiel das Heizungsgesetz oder Gebäudeenergiegesetz (GEG). Der Professionalisierungsdruck wird für Verwalter also weiter steigen. Diese Entwicklung führt zu einem unausweichlichen Fortbildungszwang und erhöht die Ansprüche an das Fachwissen weiter, insbesondere im Bereich der Sanierung.
Automatisierung wird zum Fundament für eine zukunftssichere Immobilienverwaltung
Die Hausverwaltungsbranche steht vor einer digitalen Transformation, um die steigenden Anforderungen mit weniger Fachkräften bewältigen zu können. Digitalisierung wandelt sich von einem Druck zu einem Zwang, der unerlässlich ist, um konkurrenzfähig zu bleiben. Bereits jetzt ist klar, dass die Automatisierung wiederkehrender Prozesse und der Einsatz Künstlicher Intelligenz erforderlich sind, um den Branchenherausforderungen gerecht zu werden – ein Bewusstsein, das spätestens mit der Verfügbarkeit von generativer KI wie ChatGPT offensichtlich wurde.
Für eine erfolgreiche Digitalisierung ist die Entwicklung einer fundierten Digitalstrategie erforderlich. Diese umfasst das Steigern der eigenen Digitalkompetenzen, um sowohl intern als auch im Umgang mit Geschäftspartnern, die zunehmend digitale Kanäle bevorzugen, effektiv zu agieren. Prozesse müssen stetig evaluiert und angepasst werden, wobei die Anpassung und Implementierung neuer Systeme auch delegiert werden kann.
Es ist jedoch kritisch, dass nicht nur digitalisiert, sondern auch intelligent automatisiert wird. Ein ineffizienter analoger Prozess wird durch bloße Digitalisierung nicht verbessert – vielmehr ist es entscheidend, Prozesse zu überdenken und auf Grundlage von Datenkonsistenz und -qualität zu automatisieren. Die Voraussetzungen für Automatisierung müssen oft erst geschaffen werden, was ein Umdenken für die Zukunft erfordert.
Im Zuge des Fachkräftemangels und der Herausforderung, junge Talente für die Branche zu begeistern, wird die Fähigkeit, ein modernes und vernetztes Arbeitsumfeld zu bieten, immer wichtiger. Flexible Arbeitsmodelle wie Homeoffice und Remote-Arbeit werden durch den Trend zu mehr Controlling und weniger manueller Ausführung unterstützt.
Die Cloud-Technologie wird zur neuen Norm in der Immobilienverwaltung. Sie ermöglicht die benötigte moderne Datenverwaltung und -verfügbarkeit und ist die Basis für Automatisierung sowie flexibles Arbeiten. Da Softwarehersteller zunehmend auf cloudbasierte Lösungen umstellen, wird diese Technologie bald flächendeckend eingesetzt werden, ohne die moderne Arbeitsansprüche nicht realisiert werden können.
Spezialisierung und modulare Verwaltung
Das modulare Verwalten kündigt sich als Trend an. Die immer steigenden Anforderungen an Verwalter bei gleichzeitigem Fachkräftemangel werden sukzessive zu einer starken Spezialisierung auf einzelne Fachbereiche der Immobilienverwaltung führen. In der Folge werden Kooperationen und Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern für Buchhaltung, technische Umsetzung oder die Durchführung von Eigentümerversammlungen und Mediation entstehen.
Fazit
Die Immobilienverwaltung digitalisiert sich nicht nur, sie transformiert sich. In einer Welt, in der sich rechtliche Rahmenbedingungen, technologische Möglichkeiten und Arbeitskulturen rapide ändern, muss sich auch das Verständnis von Hausverwaltung wandeln. Nur wer bereit ist, diesen Wandel als Chance zu begreifen, und die Möglichkeiten der Digitalisierung voll ausschöpft, wird sich zukunftssicher aufstellen können. Dann liegen in diesem Wandel aber enorme Chancen für mehr Selbstbestimmtheit, Flexibilität und auch eine höhere Wertschätzung für Immobilienverwalter, was in der Folge auch zu höheren Verwaltergebühren führen wird.
ASTRID SCHULTHEIS
Ö. b. u. v. Sachverständige für Wohnungseigentumsverwaltung
Shari Heep
Juristin und Geschäftsführerin
Die SCALARA GmbH unterstützt Immobilienverwalter dabei, die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen – mit SCALARA, der cloudbasierten 360-Grad-Software für die Immobilienverwaltung der Zukunft. Umfassende Stammdatenverwaltung & rechtssichere WEG-, Miet- und SE-Buchhaltung werden durch integrierten Zahlungsverkehr & intuitives Ticketsystem komplettiert. Einfach. Automatisiert. Rechtssicher.
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